Die wöchentliche Arbeitszeit ist ein vieldiskutiertes Thema. Um die Jobperformance ihrer Angestellten zu beurteilen, orientieren sich einige Vorgesetzte noch immer an den abgeleisteten Arbeitsstunden – und setzen Anwesenheit im Büro mit guter Leistung gleich. In den Chefetagen manch anderer Firmen zaudert man nicht länger: Hier wird die vorgeschriebene Präsenzzeit reduziert und Beschäftigte können sich verlängerte Wochenenden gönnen. Mit der Vier-Tage-Woche zeichnet sich ein neuer Trend ab, dem nicht wenige Betriebe bereits folgen. Finden Sie heraus, welche Vorteile eine solche Strategie auch Ihrem Unternehmen einbringen könnte.
Sie kurbeln die Produktivität Ihrer Angestellten an
Man könnte meinen, dass eine verkürzte Arbeitswoche die Produktivität eines Unternehmens und seiner Mitarbeitenden negativ beeinflusst. Falsch gedacht! Wenn die Arbeitszeit auf eine begrenzte Anzahl von Tagen verteilt wird, müssen Beschäftigte ihre Organisation und Arbeitsweise zwangsläufig verändern. Da die gleiche Menge an Aufgaben in kürzerer Zeit erledigt werden soll, lernen sie, sich zu fokussieren und verbessern ihre Konzentrationsfähigkeit. Stehen Mitarbeitenden nur vier Werktage zur Verfügung, haben sie weniger Gelegenheit, sich ablenken zu lassen: Anstatt E-Mails zu checken, im Internet zu surfen oder SMS zu versenden, zeigen sie vollen Einsatz im Job. Bester Beweis: Microsoft führte die Vier-Tage-Woche im August 2019 in seiner japanischen Niederlassung ein, die Beschäftigten wurden weiterhin für fünf Tage bezahlt. Das Ergebnis: Die Produktivität der Angestellten erhöhte sich um 40%. In Neuseeland verzeichnete die Gesellschaft Perpetual Guardian eine Leistungssteigerung um 20%.
Sie motivieren Ihre Mitarbeitenden
Die Vier-Tage-Woche sorgt für eine ausgewogene Balance zwischen Berufs- und Privatleben; diese positive Erfahrung machten Betriebe in mehreren Ländern wie Frankreich, den USA, Schweden und Neuseeland. Der zusätzliche freie Tag erlaubt es Beschäftigten, persönlichen Verpflichtungen nachzukommen oder ihre Freizeit zu geniessen. Nicht nur der gewonnene Handlungsspielraum ist ein echter Pluspunkt – hinzu kommt die Tatsache, dass sie nun einen Tag weniger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln oder im Feierabendstau stehen. Diese Zeitersparnis lässt sich sinnvoll nutzen, beispielsweise mit beruflichen Weiterbildungen, die zuvor keinen Platz im Terminkalender gefunden hätten. Soziale Kontakte werden gepflegt, die Angestellten sind erholt und zufrieden – sie machen sich weniger Sorgen und zeigen im Job besonders gute Leistung. Laut Andrew Barnes, dem Geschäftsführer von Perpetual Guardian, stellten 78% seiner Mitarbeitenden eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität fest, da sie ein harmonischeres Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben gefunden hatten. Ein weiterer positiver Effekt der Vier-Tage-Woche: Das Stresslevel der Beschäftigten sank um 7%. Eine tolle Neuigkeit, wenn man bedenkt, dass stress- und angstbedingte Erkrankungen weltweit jährlich 300 Milliarden Dollar verschlingen.
Sie verhelfen Ihrer Arbeitgebermarke zu mehr Attraktivität
Noch gehört die Vier-Tage-Woche nicht zu unserem Berufsalltag. Doch Firmen, die den Schritt wagen, können erheblichen Nutzen aus dieser Strategie ziehen: Angestellte werden effektiv ans Unternehmen gebunden und Bewerber und Bewerberinnen angelockt. Indem Sie die Arbeitswoche verkürzen, zeigen Sie, dass Ihnen das berufliche und private Glück der Belegschaft am Herzen liegt. Sie gehen davon aus, dass Ihre Beschäftigten die zeitlichen Einschränkungen und neue Organisation ihrer Aufgaben gekonnt meistern werden? Dieser Vertrauensbeweis macht sich bezahlt: Wenn sie Verantwortung übernehmen dürfen, fühlen sich Angestellte wertgeschätzt und verrichten ihre Tätigkeit besonders engagiert. In puncto Personalbeschaffung ist die Vier-Tage-Woche Gold wert. Sie sorgt dafür, dass sich Ihre Arbeitgebermarke positiv von der Konkurrenz abhebt. So gelingt es, neue Talente anzuziehen und diese auch langfristig im Unternehmen zu halten. Ein beachtlicher Vorteil angesichts der angespannten Personalsituation auf dem Arbeitsmarkt.