Viele denken, dass Emotionen am Arbeitsplatz nichts zu suchen haben – einmal im Büro angekommen, sollen wir sie beiseiteschieben, um unsere Aufgaben besser erledigen zu können. Wir fürchten, sonst labil oder launisch zu wirken. Verschieden Studien haben jedoch gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist. Emotionale Intelligenz gehört inzwischen zu einem der Soft Skills, auf den Arbeitgeber großen Wert legen. Lesen Sie im Folgenden 5 gute Gründe dafür, dass wir unsere Gefühle im Job nicht ausklammern, sondern akzeptieren sollten.
1. Emotionen zu unterdrücken ist unmöglich
Emotionen sind ein integraler Bestandteil unserer Persönlichkeit, der uns angeboren ist und uns von Maschinen unterscheidet. Sie entstehen ganz von selbst – deswegen können wir nicht voraussagen, wann sie aufkommen – auch zu versuchen, sie im Keim zu ersticken, ist zwecklos. Da sie unser ständiger Begleiter sind, ist es sinnvoll, uns mit den verschiedenen Gefühlen auseinanderzusetzen, die alltäglich in uns entstehen. Entwarnung: Bei den meisten Menschen sind heftige Gefühlsausbrüche wie Wutanfälle oder extremer Stress eher die Ausnahme – der Großteil unserer emotionalen Zustände ist wesentlich ruhiger.
2. Emotionen auszuleben hilft, Spannung abzubauen
Wer von uns hat nicht schon einmal versucht, bei einem Bewerbungsgespräch oder einer Evaluierung mit dem Chef seine Nervosität zu unterdrücken? Dies geht jedoch oft nach hinten los – stattdessen wirken wir ungeschickt und hektisch. Hier zeigt sich ganz deutlich, welchen Einfluss Emotionen auf uns ausüben können – vor allem, wenn wir versuchen, sie zu verdrängen. Vielmehr sollten wir lernen, unsere Gefühle zu akzeptieren und zu meistern – so werden wir nicht von ihnen beherrscht und machen uns das Leben nicht unnötig schwer. Denn eine unterdrückte Emotion verschwindet nicht: Sie zehrt an uns und beeinflusst uns negativ.
3. Emotionen zeigen unser Innenleben
Unsere Emotionen liefern uns eine Vielzahl an Informationen. Sie helfen uns dabei, unser Verhalten den verschiedenen Situationen anzupassen, in denen wir uns befinden. Sie zeigen uns durch ihre Intensität auch unser Maß an Wohlbefinden, Motivation und Angst im Job. Lösen unsere Aufgaben im Berufsalltag beispielsweise viel Stress bei uns aus, ist dies ein Hinweis darauf, dass wir unsere Grenzen überschritten haben und es nötig ist, wieder ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Um in harmonischem Einklang mit uns selbst und mit anderen zu leben, ist es also wichtig, dass wir lernen, auf unsere Gefühle zu hören und versuchen, sie zu entziffern, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
4. Wer zu seinen Emotionen steht, hat bessere soziale Beziehungen
Wer zu seinen Gefühlen steht und sie frei auslebt, weckt Vertrauen und verschafft sich Respekt bei seinen Mitmenschen. Natürlich nur bis zu einem gewissen Grad: Mit hysterischen Anfällen und mieser Laune machen wir uns im Büro eher unbeliebt. Es gibt nichts Menschlicheres, als seine Emotionen auszudrücken – ein ehrlicher Austausch und gute soziale Beziehungen werden so gefördert. Indem wir authentisch sind und uns nicht verstellen, geben wir unseren Mitmenschen die Möglichkeit, zu wissen, mit wem sie es zu tun haben – so fühlt sich auch unser Gegenüber wohl. Nichtsdestotrotz sollten wir unsere Emotionen insoweit unter Kontrolle haben, dass wir andere nicht beeinträchtigen.
5. Emotionale Intelligenz – eine Kompetenz der Zukunft
Viele Unternehmen legen bereits zunehmend Wert auf den Emotionalen Quotienten (EQ) – 10 % unseres beruflichen Erfolges sind direkt mit ihm verknüpft. Emotionen und Job sind also alles andere als inkompatibel. Die gute Nachricht vorweg: Die Emotionale Intelligenz ist ein Potential, das wir alle in uns tragen und im Laufe unseres beruflichen Lebens perfektionieren können – beispielsweise mithilfe von Meditation oder positivem Denken. Die Fähigkeit, unsere Emotionen zu lenken und sie sogar als Sprungbrett zu nutzen, um die eigene Leistung zu steigern, beeindruckt Arbeitgeber heutzutage zunehmend – zumal eine solche Begabung wesentlich verlässlicher als gewöhnliche IQ-Werte ist, um die Qualitäten eines Angestellten zu ermitteln.