Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hat die Mitarbeiterbindung stets oberste Priorität, schliesslich ist sie mitveranwortlich dafür, dass im Betrieb alles reibungslos abläuft. Die Loyalität der Beschäftigten aufrechtzuerhalten und Fluktuation zu vermeiden, ist jedoch keine leichte Aufgabe. Die Betriebsbindung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die das Unternehmen nicht immer kontrollieren kann. Entdecken Sie hier die wichtigsten Problembereiche, die die Mitarbeiterfluktuation erhöhen, und einige Möglichkeiten, wie Sie diese beheben können.
Top 5 der Faktoren, die Personalfluktuation begünstigen
Die Bindung von Mitarbeitenden ist eng mit ihrem Engagement fürs Unternehmen verknüpft. Laut einer Gallup-Studie aus dem Jahr 2022 erreicht die Motivation der Mitarbeitenden jedoch keine erfreulichen Werte: Nur 20% der Männer und 23% der Frauen empfinden sich als in ihre Arbeit investiert. Das Engagement der jüngsten Beschäftigten ist zudem mehrheitlich auf dem Nullpunkt. Für Personalabteilungen gibt es verschiedene potentielle Schwachpunkte, die sie nun in Angriff nehmen müssen.
1. Uninteressante Aufgaben
Moderne Mitarbeitende brauchen eine sinnstiftende Arbeit, die ihnen täglich Erfüllung bringt. Der sogenannte Brown-out ist inzwischen eine der häufigsten Ursachen für Kündigungen. Dieses Phänomen tritt ein, wenn Beschäftigte sich schlichtweg von Aufgaben abwenden, die sie für unnötig halten. Sie haben das Gefühl, eine unbefriedigende Tätigkeit auszuüben, die sie nicht mit Stolz erfüllt.
2. Fehlende Perspektiven
Wenn keine Möglichkeit besteht, in andere Positionen zu wechseln oder es schwierig ist, sich im Job weiterzuentwickeln, senden Sie negative Signale an Ihre Mitarbeitenden. Dies führt zwangsläufig zu Langeweile und Demotivation, was wiederum schwerwiegende Folgen für die Arbeitsqualität haben kann: Nachlässigkeit beim Erledigen von Aufgaben, Effizienzverlust, grössere Fehleranfälligkeit und geringere Produktivität. Bei Ihren Angestellten entsteht der Eindruck, dass ihr Job völlig monoton und perspektivlos ist. Die Folge: Sie werden nach besseren Möglichkeiten Ausschau halten, die von Ihrer Konkurrenz angeboten werden.
3. Ein unattraktives Arbeitsumfeld
Die Zufriedenheit der Beschäftigten hängt manchmal an einem seidenen Faden. Wenn sich die Stimmung unter den Teammitgliedern oder mit den Vorgesetzten im Unternehmen verschlechtert, werden sie sich bei der nächsten Gelegenheit aus dem Staub machen. Laut einer Umfrage der Firma Ayming halten 80% der europäischen Angestellten die Qualität der sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz für äusserst wichtig: Konflikte und Lästereien im Team, Spannungen mit dem Management und Ungeschicklichkeiten in der Kommunikation bilden einen explosiven Cocktail, der für die Unternehmensbindung nicht gerade förderlich ist. Wenn dann noch alte, triste Räumlichkeiten, überholtes und unergonomisches Equipment hinzukommen, wächst die Unzufriedenheit des Personals rasant.
4. Eine unangemessene Arbeitsbelastung
Zu viele Akten, die in Rekordzeit verwaltet werden müssen, zu viele Dokumente, die noch am selben Tag bearbeitet werden sollen… Die idealen Voraussetzungen für Burn-out und Stress! Laut Gallup fühlen sich 44% der Beschäftigten bei der Arbeit gestresst, eine ziemlich beachtliche Zahl. Auch der Bore-out ist ein Übel, gegen das selbst die motiviertesten Angestellten nicht gefeit sind. Im Gegensatz zum Burn-out ist der Bore-out das Ergebnis einer unzureichenden Arbeitsmenge und nicht genügend abwechslungsreicher Aufgaben. Arbeitstage können ziemlich lang werden, wenn es unserer Tätigkeit an Konsistenz mangelt – dann kommt schnell ein Gefühl der Nutzlosigkeit auf.
5. Mangelnde Anerkennung
Die Loyalität gegenüber dem Unternehmen bröckelt beträchtlich, wenn Sie Ihren Angestellten zu wenig Wertschätzung entgegenbringen. Denn was nützt es, einem Betrieb treu zu bleiben, der seine Beschäftigten nicht für deren Leistungen belohnt? Fehlende Anerkennung wirkt sich zwangsweise negativ auf das Engagement der Belegschaft aus.
Strategien zur Bindung von Mitarbeitenden
Laut der Firma Globoforce sehen 39% der Personalabteilungen ihre grösste Herausforderung darin, das Engagement ihrer Angestellten aufrechtzuerhalten, um Talente zu halten. Angesichts der vielen verschiedenen Faktoren, die zu Demotivation führen können, ist ein multidimensionaler Ansatz notwendig, der auf vier Komponenten beruht.
1. Persönliche Entwicklung
Um sich beruflich erfüllt zu fühlen, müssen Beschäftigte ihre Kompetenzen erweitern und neue Tätigkeiten kennenlernen. Sie können ihnen dabei helfen, indem Sie einen diversifizierten Ausbildungsplan einführen, der es Angestellten ermöglicht, ihre Employability auf andere Stellen oder Abteilungen in Ihrem Betrieb auszuweiten. Uber ist sich des Potenzials von Schulungen zur Mitarbeiterbindung bewusst und hat daher ein «People Development»-Team gegründet, das sich mit genau diesem strategischen Schwerpunkt befasst. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden parallel dazu auch die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, indem Sie ihnen Sprach-, Musik- oder Kreativkurse anbieten. Jedes neue Lernen fördert die Konzentrations- und Anpassungsfähigkeit Ihrer Belegschaft sowie ihre Offenheit und Neugier; jede Menge positive Aspekte, die sich bezahlt machen, wenn Sie in Ihrem Unternehmen nach Exzellenz und Proaktivität streben.
2. Vielfältige Mitarbeitervorteile
Vergünstigungen sind ein effizientes Tool, wenn Sie Beschäftigten Ihre Wertschätzung vermitteln möchten. Die Benefits-Plattform Swibeco ermöglicht es Ihnen zum Beispiel, Ihren Mitarbeitenden permanente Rabatte auf grosse Marken in den Bereichen Lebensmittel, Multimedia, Beauty, Telefonie, Sport usw. anzubieten. Sie gibt Ihnen auch die Möglichkeit, Ihre Angestellten mit steuerfreien Swipoints zu belohnen, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können. Und warum nicht auch attraktive Sozialleistungen wie eine sechste Woche bezahlten Urlaub anbieten?
3. Eine flexible Arbeitsorganisation
Flexible Arbeitsorganisation spielt eine Schlüsselrolle bei der Bindung und Zufriedenheit von Beschäftigten. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten und verschiedene Arbeitsformen an (zu Hause, vor Ort, im Team oder individuell). Auch die Viertagewoche findet grossen Anklang und wird von immer mehr Unternehmen, wie Welcome To The Jungle, übernommen. In Deutschland befürworten laut einer Forsa-Umfrage 71% der Arbeitnehmenden diese Massnahme. Bei der MV Group ist die Flexibilität noch grösser: Alle Beschäftigten können selbst entscheiden, ob sie eine 4- oder 5-Tage-Woche haben möchten.
4. Teamzusammenhalt
Für ein gutes Arbeitsklima ist die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen von entscheidender Bedeutung. Pausenbereiche, die zum Beisammensein einladen, und auch Firmenveranstaltungen, bei denen sich Beschäftigte besser kennenlernen oder auf informelle Weise mit ihren Vorgesetzten zusammenkommen können, wirken sich positiv aufs Betriebsklima aus. Setzen Sie ausserdem auf einen nicht zu autoritären Managementstil, damit sich die Beschäftigten von ihren Vorgesetzten betreut und angehört fühlen. Es sei denn, Sie entscheiden sich für ein noch radikaleres Konzept, wie das Unternehmen Makesense, das seit 2018 alle Hierarchien abgeschafft hat!